Mit der Ausstellung Poesie des Lichts feiert das Museum Frieder Burda einen der großen Pioniere des Abstrakten Expressionismus: den Maler, Bildhauer und Fotografen Richard Pousette-Dart (1916–1992). Rund 140 Arbeiten aus sechs Schaffensjahrzehnten geben einen opulenten Überblick über das facettenreiche Werk eines der bedeutendsten Künstler der US-amerikanischen Nachkriegsmoderne.
Neben Kollegen wie Jackson Pollock und Mark Rothko spielte Pousette-Dart eine herausragende Rolle im Heranreifen der New York School, die in den 1940er Jahren den internationalen Siegeszug der freien Abstraktion einleitete. Wie viele Künstler im Kreis der Abstrakten Expressionisten setzte er sich intensiv mit Themen wie Mythos, Archaik und Spiritualität auseinander. Frühe Arbeiten zeugen von einem regen Interesse an der europäischen Malerei der Zwischenkriegsjahre. Ab den 1960er Jahren wandte er sich großformatigen Allover-Kompositionen zu – farbstarke Bildräume, die die Betrachter mit der visuellen Bannkraft eines Environments konfrontieren. Eine Konstante in Pousette-Darts Schaffen war seine lebenslange Faszination für die emotionale Wirkung des Lichts: Licht als Schimmer und Glanz, Licht als schillernd irisierende Reflexion sowie Licht als strahlende Kraft, die mit der Freisetzung grenzenloser Energie verbunden ist. Besonders eindringlich zeigt sich dieses Interesse an den zahlreichen Gemälden, in denen der Künstler der Schönheit des nächtlichen Sternenhimmels nacheiferte – aber auch in Arbeiten, in denen er Inspiration aus dem Glitzern und Leuchten von mittelalterlichem Kunsthandwerk oder gotischen Buntglasfenstern bezog. Der ästhetische Reiz glänzender Reflektionen liegt auch den vielen Messingobjekten zugrunde, die Pousette-Dart im Laufe seiner langen Karriere geschaffen hat: handgefertigte Gegenstände, die die Grenze zwischen avantgardistischer Skulptur und modernem Schmuck überschreiten und darüber hinaus ein Lexikon elementarer Formen bieten, die in den gemalten Bildern des Künstlers häufig wiederkehren.
Die Werkschau Poesie des Lichts ist eine Kooperation mit der Richard Pousette-Dart Foundation in New York und die bislang umfangreichste Ausstellung, die diesem bedeutenden Künstler der amerikanischen Nachkriegszeit außerhalb der USA zuteilwird. Ergänzt wird der Fokus auf Malerei durch eine sorgfältig kuratierte Auswahl an Skulpturen, Objekten, Zeichnungen und Fotografien. Zu den zahlreichen Highlights der Ausstellung gehören Meisterwerke des Abstrakten Expressionismus, die das Brooklyn Museum, das Museum of Modern Art und das Whitney Museum of American Art in New York zur Verfügung gestellt haben.
Die farbstarken Bildwelten des Impressionismus faszinieren auch heute noch wie kaum eine andere Kunstrichtung. Die Malerei, die im Frankreich der 1860er Jahre aufkam, zeichnet sich durch den Einsatz kräftig leuchtender Farben sowie eine energische, skizzenhafte Pinselführung aus. Mit Max Liebermann (1847–1935) als ihrem Vorreiter wurde die revolutionär neue Strömung auch im deutschen Kaiserreich früh zur tonangebenden Avantgarde. Motivisch setzten sich die Künstlerinnen und Künstler mit einer Vielzahl von Themen auseinander – von sonnendurchfluteten Landschaftsdarstellungen und stimmungsvollen Figurenbildern bis zu sorgfältig arrangierten Stillleben. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Museum Barberini in Potsdam und versammelt rund 100 Meisterwerke des deutschen Impressionismus – neben Max Liebermann auch zahlreiche Arbeiten von Kollegen wie Lovis Corinth, Philipp Frank, Dora Hitz, Gotthardt Kuehl, Sabine Lepsius, Maria Slavona, Max Slevogt, Eva Stort oder Fritz von Uhde.
Zu den über 40 internationalen Leihgebern gehören u. a. die Alte Nationalgalerie in Berlin, die Galerie Neue Meister in Dresden, das Folkwang Museum in Essen, das Städel Museum in Frankfurt am Main, die Hamburger Kunsthalle, die Neue Pinakothek in München, das Musée d’Orsay in Paris und das Belvedere in Wien.